Erst pusten – dann fahren – Alkohol -Interlock – häufige Fragen I

Wie funktioniert eine Alkoholwegfahrsperre oder Alkohol-Interlock (AI)?

• AIs sind atemalkoholgesteuerte Wegfahrsperren, die fest im Kraftfahrzeug installiert werden. Vor jeder Zündung des Motors muss der Fahrer eine Atemprobe in ein Atemalkoholmessgerät abgeben. Durch ein Zentralgerät unter dem Armaturenbrett wird die Stromzufuhr zum Anlasser-Relais des Fahrzeugs frei geschaltet oder blockiert (Sperre = Interlock) je nachdem ob die Atemalkoholmessung ein negatives oder positives Ergebnis hatte.

Warum brauchen wir AI zusätzlich zum herkömmlichen System?

• Alkoholfahrten stellen in Deutschland trotz des bestehenden erfolgreichen Maßnahmenkatalogs unverändert ein ernstes Verkehrssicherheitsproblem dar.
• Untersuchungen zeigen, dass bei hohen Teilnahmequoten an AI-Programmen von 50% Alkoholunfälle um 32% gesenkt werden können.
• Die Betroffenen können sehr frühzeitig nach der Alkoholauffälligkeit einer seriösen von erfahrenen Verkehrspsychologen geleiteten Rehabilitationsmaßnahme zugeführt werden und sich unmittelbar aktiv mit ihrem Trink-(Fahr-)Problem auseinandersetzen.
• Durch die Teilnahme am Programm wird die Mobilität von alkoholauffälligen Fahrern früher wiederhergestellt, so dass auch die sozial desintegrativen Wirkungen des Fahrerlaubnisentzugs (z.B. Arbeitsplatzverlust) reduziert werden.
• Der Erhalt von Arbeitsplätzen ist volkswirtschaftlich von enormen Nutzen.
• Die Funktion des Fahrerlaubnisentzugs als Maßregel der Sicherung wird nur unzureichend erfüllt. Untersuchungen zeigen, dass in Abhängigkeit von der Besiedelungsdichte zwischen 30 und 88% der alkoholauffälligen Ersttäter ohne Fahrerlaubnis fahren und somit ein enormes Verkehrssicherheitsrisiko darstellen.
• In Kombination mit einer Rehabilitationsmaßnahme wird zusätzliche die präventive Funktion der Maßregel im Sinne der Besserung gestärkt.

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