Nichts ist unmöglich: US-Staat klagt gegen Toyota

Nach Unfallopfern, Händlern und Autobesitzern verlangt nun auch der amerikanische Staat Schadenersatz von Toyota. Die Bezirksstaatsanwaltschaft von Orange County in Kalifornien reichte wegen der Pannenserie eine Zivilklage gegen den japanischen Autobauer ein. Toyota habe wissentlich defekte Autos verkauft und die Defekte absichtlich verheimlicht, warf Bezirksstaatsanwalt Tony Rackauckas dem Hersteller vor. Die Behörde wolle verhindern, dass Toyota weiter die Öffentlichkeit gefährde.
Toyota lehnte am späten Freitag einen Kommentar ab. Der Autobauer schlägt sich bereits mit mehreren Dutzend Zivilklagen herum, darunter viele der berüchtigten Sammelklagen. Anwaltskanzleien in den USA werben derzeit massiv um Klienten. Nicht nur Unfallopfer beziehungsweise deren Angehörige verlangen Schadenersatz. Autohändler wollen einen Ausgleich für die eingebrochenen Verkäufe, Toyota- Besitzer für den Wertverlust ihrer Autos.

Weltweit hat Toyota mehr als acht Millionen Autos zurückgerufen, um Gaspedale und Fußmatten bei ihnen zu richten. Drei von vier betroffenen Fahrzeugen sind in den USA zugelassen. Wegen kurzzeitig aussetzender Bremsen müssen zudem fast eine halbe Millionen Hybridautos in die Werkstätten. Die US-Behörde für Verkehrssicherheit bringt 52 Tote mit den technischen Defekten in Verbindung. In den wenigsten Fällen ist bislang aber nicht erwiesen, dass Toyota Schuld trägt.

Auch strafrechtliche Ermittlungen

Neben den Zivilklagen sieht sich Toyota auch strafrechtlichen Ermittlungen gegenüber. Staatsanwälte in New York und dem angrenzenden Connecticut haben sich in den Fall eingeschaltet. Im Zentrum der Untersuchungen steht jeweils die Frage, seit wann der Autohersteller von den Problemen wusste und wie er darauf reagiert hat. US-Politiker werfen Toyota vor, auch jetzt noch nicht alle Fakten auf den Tisch gelegt zu haben. Sie vermuten eine defekte Elektronik als wahren Grund für das ungewollte Beschleunigen. Toyota weist dies entschieden zurück.

Quelle: Autohaus.de